„In der zweiten Woche auferstanden von den Komatösen“, könnte man jetzt meinen, nachdem das Tourfinale der MORTAL STRIKE x TULSADOOM Invasion bereits einigeTage zurückliegt. Tatsächlich wurde dieses mal eigentlich gar nicht so viel gesoffen. Spaß hatten wir in Kremsmünster (OÖ) und Triftern (Bayern) trotzdem!
Diesmal war der Startschuss für das rollende Panzerkommando aus Wien bereits etwas früher angesiedelt. Denn mit dem Freitagnachmittagsstoßzeitenverkehr auf Wiens Straßen erzeugt man genügend Aggressionen für eine explosive und energiegeladene Bühnenshow. Also ging’s mit Volldampf im 1. Gang und Stop-and-Go über den Gürtel Richtung A1 und auf in die fernen und fremden Weiten von…. Kremsmünster.
Gut, Kremsmünster ist jetzt nicht gerade Detroit Rock City, aber wenn bei MORTAL STRIKE eins feststeht, dann dass jede Bühne – egal ob es eine Europalette oder die Wacken Stage ist – in Grund und Boden gedroschen wird! Also auf zur Location und Zeug in den Backstagebereich schleppen. Dort, vor der Tür ins Allerheiligste, wird erstmal kräftig losgelacht, denn die Location war das ehemalige Mutter-Kind-Zentrum Kremsmünsters und der Backstagebereich ist im einstigen Stillzimmer eingerichtet. Metalhumor der ganz anderen Art!
Auch lustig: der Bühnenbereich. In einem weiteren Zimmer des Ex-Mukukus haben sich äußerst kreative Köpfe ein ziemlich einzigartiges Bühnendesign überlegt. Mit Seitenärmen, Aussparungen und einer Stehlampe als Lichtshow könnte wohl kaum eine Location mehr „DIY!“ schreien, als das neubenannte „Haus der Generationen„. Gut, im Endeffekt hat’s eh nur mich als Fotografen gestört, denn von einer Lichtshow konnte an diesem Abend wirklich nicht die Rede sein – übrigens Sorry für den Todesblick an denjenigen, der mittels Ein- und Ausschalten der Lampe sowas ähnliches wie eine Lichtshow erzeugen wollte.
Aber gut, die illustre Gesellschaft reagierte trotzdem gut auf die Thrasher und so ein familiäres und beinahe intimes Wohnzimmerkonzert hat auch seinen Charme. Besonders wenn der TULSADOOM’sche Session Drummer Rupert den MORTAL STRIKE’schen Session Drummer Stephan überredet, mit ihm während des „Phobia“-Covers übernehmen zu dürfen. Mit Windel Lendenschurz, Fellhaube und zwei Drumsticks bewaffnet wurde sich durch den KREATOR-Song geknüppelt; im Gesicht ein endlos zufriedenes Grinsen.
Nach der obligatorischen Afterparty-Zerstörung und dem damit verbundenen Regenerationsschlaf wurde am nächsten im Wirtshaus noch ein Festessen geordert. Mit etwas Restfettn schmeckt das Bier dann eh schon wieder verdammt gut und schon kann es weiter gehn. Gen Westen! Der Weißwurst entgegen! Nach Triftern in die Poststubn genauer gesagt.
Dort angekommen wurde das übliche Programm durchgezogen: Location begutachten, Zeug ausladen, Aufbau, Soundcheck, Abendessen, Nasebohren. Beim Location begutachten fiel auch in Triftern eine kleine Besonderheit auf: die Bühne wurde direkt auf der ehemaligen(?) Kegelbahn errichtet und durch kleine Fenster hinter den Backdrops konnte man auch noch die alten Kegel begutachten. Irgendwie süß.
Ansonsten war die Poststubn eh ganz in Ordnung. Die komplette Abstinenz von Frontlicht wurde mit absolut überdimensionierten – und wohlig warmen – Seitenlichtern kompensiert. Den Stephan freut’s, der arme Trommlerbub sticht sich heute noch die Brandblasen auf. Aber am Ende haben wir es trotzdem alle überlebt und der Tourabschluss war ein ziemlicher Erfolg! Ich freu mich schon, wenn’s mit den Jungs auf den nächsten Raubzug geht. Aber jetzt braucht die Leber erst mal Pause… und einen Teilspender vielleicht.
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